Lehrgang Existenzanalytische Psychotherapie

Existenzanalytische Psychotherapie

Voraussetzung für den Eintritt in die postgraduale Weiterbildung in existenzanalytischer Psychotherapie bildet der abgeschlossene Basislehrgang. Dieser vermittelt in 42 Kurstagen innerhalb von 2 Jahren die existenzanalytische Anthropologie, die personalen Grundmotivationen und die Grundlagen der Phänomenologie. Dabei geht es um die Fragen nach dem Wesen des Menschseins und des Personseins, wie auch um die Auswirkungen und die Symptome existentiellen Scheiterns.

Danach folgt der klinische Teil (38 Seminartage). Dieser hat das inhaltliche Ziel, Diagnostik, Psychogenese, Psychopathologie und Phänomenologie klinischer Störungen sowie Nosologie und Therapie der einzelnen Bilder zu vermitteln. Ausserdem besuchen die Weiterzubildenden die Seminare der ASP zur generischen Psychotherapietheorie (in der Regel 7 Seminare während des Basislehrgangs und 8 Seminare während des klinischen Teils).

In der Selbsterfahrung geht es in diesem Abschnitt zusätzlich darum, anhand der klinischen Bilder, ihrer Phänomenologie und Psychodynamik die relevanten Eigenanteile aufzuspüren, zu erkennen und zu bearbeiten. Selbsterfahrung und Reflexion der Verzerrungen, wie sie in den klinischen Bildern zum Ausdruck kommen, sollen zu einem vertieften Verstehen anthropologischer und existentieller Grundgegebenheiten aus existenzanalytischer Sicht führen.

Parallel dazu wird der Supervisionsteil (2 Jahre) absolviert. Dabei geht es um die Fundierung der selbständigen Arbeit. Es geht dabei weniger um das Lernen von Neuem als um dessen Übung und Konsolidierung durch Austausch und Rückmeldung. Durch die Teilnahme an wissenschaftlichen Veranstaltungen der GES soll die Vertrautheit mit neuen Entwicklungen geschaffen, sowie die aktive Teilnahme an diesen angeregt werden.

Aufnahmebedingungen

Grundsätzlich sind Ärztinnen und Ärzte sowie Psychologinnen und Psychologen zur Weiterbildung zugelassen.

Elemente im Überblick

Das Studienprogramm des theoretischen Teils umfasst 534 Einheiten. Dazu kommen 262 Einheiten Gruppenselbsterfahrung (zur Theorie und den Gruppenprozessen), 50 Einheiten Einzelselbsterfahrung (zur persönlichen Entwicklung), 100 Einheiten Gruppensupervision, 50 Einheiten Einzelsupervision, 60 Einheiten Vertiefungsseminare sowie 50 Einheiten für die Abschlussarbeit. Zudem wird eine klinische Praxis von zwei Jahren verlangt.

Inhalte und Themen

Einführung in die Grundlagen der Existenzanalyse
Motivationstheorie
Person und Selbst
Sinnlehre
Phänomenologie
Therapeutische Beziehung und Dialog
Theorie der gesunden und psychopathologischen Persönlichkeitsentwicklung
Methodik und Technik
Persönlichkeits- und Interaktionstheorien
Generische Psychotherapietheorie der ASP
Angst und ihre Krankheitsformen
Depression
Persönlichkeitsstörungen

Gesamtkosten

Die Weiterbildungskosten belaufen sich mit den Ausgaben für Kurse, Einzelselbsterfahrungsgespräche und Supervision inklusive Basislehrgang auf rund CHF 42'000.-- in fünf bis sechs Jahren.

Abschluss

Zum Abschluss zugelassen sind diejenigen Absolvierenden, die alle Teile erfüllen (regelmässige Teilnahme an den Kursen, erfolgreicher Abschluss der Einzelselbsterfahrung, Supervision, Weiterbildung, schriftliche Prüfungen, Abschlussprojekt) sowie persönlich für den Beruf geeignet sind. Es gilt das schriftliche Curriculum.

Download Curriculum

Anerkennung

Die Weiterbildung in existenzanalytischer Psychotherapie ist auf Grundlage des Psychologieberufegesetzes (PsyG) vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) akkreditiert. Der Abschluss führt dementsprechend zum eidg. Weiterbildungstitel "eidgenössisch anerkannte Psychotherapeutin" oder "eidgenössisch anerkannter Psychotherapeut".

Zudem ist der Weiterbildungsgang von der Schweizerischen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie SGPP für die psychotherapeutische Weiterbildung im Rahmen des Weiterbildungsprogramms für den Facharzt Psychiatrie und Psychotherapie anerkannt.

Nächster Ausbildungsbeginn
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