Wir trauern um Zdenka Čamachová Davet

Unsere liebe Kollegin und Freundin Dr. phil. Zdenka Čamachová Davet ist am 30. Mai 2019 nach tapfer ertragener Krankheit im Kreise ihrer Familie friedlich eingeschlafen. Zdenka hat bis zuletzt in ihrer unvergleichlichen Art gekämpft und auf ein Wunder gehofft - aber der Krebs war leider nicht mehr zu bändigen.

Geboren wurde Zdenka 1971 in Olomouc in Tschechien. Bereits im Alter von drei Jahren entschied sie, dass sie Psychologin werden wollte. Diesen frühen Wunsch setzte sie mit Beharrlichkeit in die Tat um. So studierte sie zunächst in ihrer Heimatstadt und später in Zürich Psychologie und Neuropsychologie. In kürzester Zeit lernte sie perfekt Deutsch und schloss sogleich eine Promotion an ihr Studium an. In Zürich lernte sie auch ihren späteren Mann Gilbert kennen, mit dem sie sich in Münchenstein BL niederliess. Nach der Heirat machten Sohn Kilian und Tochter Klara das Familienglück perfekt.

Zdenka blieb beruflich engagiert und arbeitete zunächst in verschiedenen Kliniken in der Schweiz, hauptsächlich in der neuropsychologischen Rehabilitation und in der allgemeinen Psychiatrie. Ausserdem bildete sie sich zur Existenzanalytischen Psychotherapeutin weiter und war als eidgenössisch anerkannte Psychotherapeutin und Fachpsychologin für Psychotherapie FSP etabliert. Ab 2002 betreute sie ihre eigenen Klientinnen und Klienten in einer Gemeinschaftspraxis und zuletzt in eigener Praxis für Psychotherapie, Coaching und Supervision in Münchenstein. Zudem machte sie die Weiterbildung zur Ausbildnerin innerhalb der Internationalen Gesellschaft für Logotherapie und Existenzanalyse (GLE-I). Zdenkas Beruf war ihre Berufung. Kompetent, klug und mit der Gabe, das Wesentliche rasch zu erfassen, war sie ihren Patientinnen und Patienten sowie den Ausbildungsteilnehmenden ein starkes Gegenüber, das sie sorgsam herausforderte und so bei ihnen Entwicklung und Wachstum anstiess.

Darüber hinaus setzte Zdenka sich für die Verbreitung und Weiterentwicklung der Existenzanalyse ein. Denn ihr war es ein Anliegen, auf dem Hintergrund der Theorie wie auch in der praktischen Arbeit zu verstehen, was es eigentlich heisst, Mensch zu sein und was es von uns selber braucht, was wir selber tun können, damit Leben gelingen kann. An dieser Auseinandersetzung konnten wir in Zdenkas vielfältigen Vorträgen und Workshops an Kongressen und Werkstätten teilhaben.

In unserem Verein, der Gesellschaft für Existenzanalyse Schweiz (GES), engagierte Zdenka sich von 2014 bis 2018 im Vorstand unter anderem für Weiterbildungsbelange und den Bereich Ethik. Als Zdenka ihre Tätigkeit für die GES aufgrund ihrer schweren Erkrankung 2018 aufgeben musste, war sie die designierte Präsidentin. Wir haben sie als fähige, zuverlässige, fröhliche und lebensbejahende Person und als unermüdliche Schafferin kennen gelernt und sie sehr geschätzt. Auch unseren Ausbildungsteilnehmenden hat Zdenka mit ihrem kompetenten und persönlichen Engagement viel gegeben.

Insbesondere hat sie uns aber mit ihrer Menschlichkeit und Herzlichkeit berührt, welche sie auch in der schweren Leidenszeit auszeichnete. Wir sind ihr sehr dankbar für die vielen Begegnungen, ihren grossen und wertvollen Einsatz, für ihre vielfältigen Beiträge und alles, was sie uns gegeben und vorgelebt hat. Wir sind traurig und vermissen Zdenka schmerzlich.

Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie, deren Liebe und Zuwendung es Zdenka erleichtert hat, ihr Schicksal so tapfer zu tragen. Zdenka ist ihren Weg bis zuletzt in einer tiefen Verbundenheit und grossen Würde gegangen.

Im Namen des Vorstandes und der Mitglieder

Erika Luginbühl
Co-Präsidentin GES

Franziska Linder
Co-Präsidentin GES

Brigitte Heitger
Ehemalige Präsidentin GES

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