Werkstatt 2023 - Existenziell leben in Organisationen
Arbeit, Schule, Verein - vielerorts sind wir eingebunden, mal aktiv, mal weniger. Wie können wir Organisationen mitgestalten und darin existenziell leben? Diesen Fragen sind die Teilnehmenden der Werkstatt vom 4. November 2023 in Sursee nachgegangen.
”Der existenzielle Ansatz ist wie eine Landkarte - manchmal nicht ganz leicht zu übersetzen im Alltag", sagte die Organisationsberaterin Franziska Hildebrand Alberti zum Auftakt der Werkstatt. In ihrer Arbeit zusammen mit Patrik Honegger von Existentialcare versuche sie "Übersetzungsarbeit" zu leisten.
In ihrem Workshop "Ein gelingendes (Arbeits)leben" waren die Teilnehmenden denn auch eingeladen, sich zu den Rahmenbedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten für ein existenzielles Leben und Wirken in Organisationen Gedanken zu machen. Dies galt insbesondere für belastende Situationen, aber auch im Unbeschwerten. Einmal mehr wurde deutlich: Es geht im existenzanalytischen Verständnis von Coaching und Beratung nicht so sehr um Methoden, sondern um Haltung.
Doris und Andreas Hausheer berichteten in ihrem Werkkreis "Gwunderwält Schuel" darüber, wie sie als Lehrpersonen in der Schule unablässig die Person des Kindes in den Blick nehmen. Die Kernfragen "Was brauchst du jetzt von mir? Und was brauche ich?" bereicherten den Schulalltag und führten auch im Dialog mit den Eltern zu neuer Wertschätzung. Eine solche Schule, die vor Leben nur so strotzt, lässt sich gemäss Doris und Andreas Hausheer auch wunderbar mit dem Lehrplan und anderen Vorgaben in Einklang bringen.
Am Nachmittag ging es im Workshop "Die eigene Organisation mitgestalten –
von der Organisation existenziell gestärkt werden" unter der Leitung von Gerhard Friedl um die Fragen, welche Gewinne wir aus der Mitarbeit in Organisationen davontragen und welche Werte wir damit leben können. Die persönliche Anfrage bot Gelegenheit, sich selbsterfahrerisch zu erforschen.
Bezogen auf das Wirken der Gesellschaft für Existenzanalyse Schweiz (GES) meldeten die Teilnehmenden zurück, dass sie anregende Veranstaltungen wie die Werkstätten schätzten. Auch einige Ideen, wie die Existenzanalyse noch stärker unter die Leute gebracht werden kann, wurden ausgetauscht.
Die Psychotherapeutin in Ausbildung Inci Cicek bot zudem für Interessierte eine Einführung in die Exsistenzanalyse an und die Moderatorin Karin Wandeler umrahmte den Anlass im Kloster Sursee mit stimmigen Gedankenanstösse.
Text und Bilder: Franziska Linder
Fotolegende: Franziska Hildebrand Alberti leistet gerne Übersetzungsarbeit, um den existenziellen Ansatz im Alltag fruchtbar zu machen
Passend dazu verweisen wir auf die aktuelle Folge des Coaching-Podcasts von Dorothee Bürgi zum Thema "Herausforderungen kreativ und positiv annehmen".