Werkstatt - 8. November 2014

"Leben oder gelebt werden - Wege zur Entschiedenheit"

Wie oft habe ich diese Woche bewusst etwas entschieden? Beim Essen? Bei der Arbeit? Mit solchen aus dem täglichen Leben gegriffenen Fragen hat Christine Wicki-Distelkamp die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Werkstatt ins Tagesthema "Leben oder gelebt werden - Wege zur Entschiedenheit" eingestimmt. Sie brach damit die monumentalen Fragen der Existenz auf den Alltag hinunter und zeigte auf, dass das Leben von uns auch im Kleinen Antworten und Entscheidungen fordert.
Die Berufs- und Laufbahnberaterin Corinne Lindt ging anschliessend in einem Werkkreis der Frage nach, ob es in der Lebensmitte - dem Lebensalter zwischen 40 und 60 Jahren - eine Art neue Entschiedenheit gibt. Im Austausch mit den Teilnehmenden arbeitete die Existenzanalytikerin heraus, was eine gute Entscheidung befördert, woran man eine gute Entscheidung erkennt und was zu mehr Entschiedenheit verhelfen könnte.
Nach der Mittagspause nahm Karin Reichenbach die Interessierten unter dem Motto "Sinnvoll leben, sinnreich lernen" mit auf eine Bilderreise zu den vier Grundmotivationen (GM) der Existenzanalyse. Die Lehrerin gestaltete auf einem farbigen Lebensteppich die jeweiligen Grundmotivationen. So schmückten etwa im Bild der 2. GM Sorgenpüppchen, Steine und Herzen als Symbole für die Werte, die uns ansprechen, die Decken. Diese waren zum Zeichen der Lebendigkeit in rot gehalten. Mithilfe von Musik wurde auch der Hörsinn angesprochen, während die Lehrerin mit selbsterfahrerischen Fragen den Austausch mit den Teilnehmenden suchte. Karin Reichenbach präsentierte damit ihre Abschlussarbeit für die Beratungsausbildung und bot einen Einblick in ihre Arbeit mit den Schulkindern der ersten und zweiten Klasse, die über sinnliche Lernangebote unbeschwert mit den Fragen des Lebens umgehen lernen.
Parallel zeigte der Psychiater Dr. Tobias Bauer in seinem Werkkreis "Entschiedenheit - Von Fall Zu-Fall" anhand von Fallbeispielen auf, wie Entscheidungen gehemmt oder erschwert sein können und wie sie gelingen können.
Interessierte konnten sich in einer Einführung bei Zdenka Camachova zudem der Existenzanalyse nähern.
Franziska Linder

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