Werkstatt - 13. November 2010

„Begegnung bewegt - Anregung aus der Existenzanalyse“

Mit einer Begegnung der amourösen Art aus einem Gedicht von Christian Morgenstern hat Dr. phil. Luisa Marretta die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf das Thema eingestimmt. Vier Kurzreferate boten daraufhin einen Einblick in die veilfältigen Anwendungsgebiete der Existenzanalyse und Logotherapie.
Peter Müller erzählte von seiner Arbeit bei der "Dargebotenen Hand" und schilderte Begegnungen in der Anonymität des Sorgentelefons. Birgit Schmidhalter bot einen Einblick in ihre Tätigkeit als Gefängnisseelsorgerin und in Begegnungen, die manchmal einen ersten Widerwillen zu überstehen haben. Den Alltag auf einer geschlossenen Abteilung für körperlich und psychisch Pflegebedürftige schilderte Claudia Kölliker eindrucksvoll und zeigte, dass in manchen Begegnungen die Worte bedeutungslos werden können. Marianne Moeschs Betrachtungen zur Begegnung mit Schülerinnen und Schülern im Unterricht am Gymnasium rundeten den Überblick ab.
Vertieft wurde anschliessend das existenzanalytische Verständnis der Begegnung durch Dr. med. und lic. phil. Erika Luginbühl. Im Werkkreis der Lehrerin Sabine Eisenring wurde die Schule zu einem "Ort der Begegnung". Anhand von praktischen Beispielen zeigte sie auf, wie die Existenzanalyse zur Persönlichkeitsförderung im Schulalltag eingesetzt werden kann.
Dr. med. Brigitte Ambühl nahm die Teilnehmenden schliesslich mit auf eine schmerzvolle Reise in die Folterkeller dieser Welt. Die Psychiaterin erzählte von sachten, zaghaften aber zugleich hoffnungsvollen Begegnungen in der Therapie von Überlebenden von Folter.

Für interessierte Aussenstehende bot Dr. med. Rodolphe Leuenberger zudem eine Einführung in die Existenzanalyse an.

Franziska Linder

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